Lukasz Piszczek steht als erster Abgang fest und wechselt – wie bereits spekuliert wurde – nach Dortmund zum BVB. Für Piszczek ist das sicherlich eine gute Entscheidung gewesen. Er wird dort sicher seine Einsatzzeiten auf der rechten Außenbahn bekommen, weil er sowohl defensiv als auch offensiv mittlerweile gut einsetzbar ist. Er ist noch jung und hat das Potential eine außergewöhnlichen Außenverteidigers.
Dass der Abgang von Lukasz Piszczek für Hertha ziemlich schmerzlich ist, liegt an seiner Vielseitigkeit. Die hat er nämlich erst bei Hertha unter Lucien Favre entwickelt. Früher war er Stürmer und wurde von Favre zum Verteidiger umgeschult, der defensiv solide spielte, aber eine außergewöhnliche Dynamik in der Offensive zeigte.
Das Projekt Favre ist natürlich schon längst ad acta gelegt. Aber Lukasz Piszczek war ohne Zweifel ein Ertrag aus dieser Zeit. Es ist schade, dass er geht, weil sich mit ihm die letzten Reste einer erfolgreichen Spielzeit verabschieden. Vielleicht hat das aber auch alles seine Richtigkeit. Heute liegen die Hoffnungen auf einem neuen Trainer. Markus Babbel wird nicht auf die Dienste von Lukasz Piszczek zurückgreifen können. Nur Kobiashvili scheint bisher gesetzt.
Damit wird die Besetzung der Außenbahnspieler fast schon zur Königspersonalie in dieser Transferzeit. Zwar werden Marc Stein und Fardi mit ziemlicher Sicherheit im Kader der kommenden Saison stehen. Man wird es mir jedoch nicht übel nehmen, wenn ich der Meinung bin, dass auch für Zweitligaverhältnisse auf den Außenpositionen noch deutliches Steigerungspotential herrscht.
Da auch die offensiven Außenpositionen neu besetzt werden müssen (Nicu wird den Laden nicht alleine schmeißen können!), werden wir an den kommenden Verpflichtungen und Kaderrochaden einiges über den Spielstil der Hertha erfahren können. Markus Babbel wird zeigen müssen, welche Bedeutung die Außenbahnen für seine Spielphilosophie haben werden. Ich bin gespannt. Nicht zuletzt, weil Hertha schon lange Zeit nicht mehr über außergewöhnliche Außenverteidiger verfügte.
Abschließend sei noch festgehalten, dass Theofanis (call him Phlegma) Gekas zur Eintracht nach Frankfurt wechselt. Er nimmt dort den Platz seines Landsmannes Liberopoulus ein, der zuletzt nur auf der Bank saß.
10 Kommentare
Schade eigentlich. Denke dass Lukasz in Dortmund angesichts der Konkurrenz kaum zu Einsatzzeiten kommen wird.
Was die Außen angeht, gebe ich dir Recht. Ich will nicht in noch eine Saison mit Marc (call him Herthas next Nationalspieler) Stein als Stammspieler gehen. Auch wenn sogar Vereine wie Werder mit dieser Position ihre Schwierigkeiten haben, kann es doch kein Ding der Unmöglichkeit sein, einen AV zu verpflichten der diesen Namen verdient. Zumal in Liga Zwei…
Ich denke man sollte hier Fardi eine Chance geben.
Der letzte Satz ist schön! Gekas hat mich echt fertig gemacht :)…
@Spreemaradona: Ich denke nicht, dass Piszczek beim BVB chancenlos gegen Patrick Owomoyela ist, wenn es um die Besetzung der Außenverteidiger-Position geht. Owomoyela hat keine konstante Leistung gezeigt und wirkte manchmal zu zögerlich, obwohl er an einem guten Tag unbestreitbar seine Qualitäten hat. Wenn Piszczek alles gibt, wird es ein offener Zweikampf.
Ich glaube nicht, dass Piszczek zwingend als Außenverteidiger geholt wurde – er kann im Mittelfeld und Sturm beide Außenpositionen bekleiden und wird sich bei Klopp auch noch weiterentwickeln.
@Mineiro: Die Vielseitigkeit war sicher ein Pluspunkt, aber im Mittelfeld und Sturm ist die Konkurrenz auch angesichts der anderen Verpflichtungen (Kagawa, bald Lewandowski) deutlich stärker.
Gerade in diesem Punkt liegt doch das Drama des Lukasz P.
Als Wanderer zwischen den Welten wird er sporadisch dort zum Einsatz kommen, wo Not am Mann ist. Und angesichts der Kadergestaltung beim BVB wird dies voraussätzlich die, von ihm ungeliebte, RAV-Position sein.
Also ich finde den Abgang von Piszeck nicht so schlimm. Als Stürmer mag er ja talentiert gewesen sein aber auch das ist mittlerweile verloren. Er ist und wird aber auch nie ein guter Außenverteidiger sein! mMn ist er genauso Überschätzt wie ein Raffael.
Ich denke, dass Piszczek eigentlich zu ersetzen ist. Er ist zwar vielseitig, aber in keinem Punkt besonders gut. In der Abwehr fiel oft sein schlechtes Stellungsspiel gegen gute Stürmer auf. Im Angriff war er nicht entschlossen genug. Er brachte seine Schnelligkeit und seine Schussstärhe viel zu selten ein.
Und warum ist das dann den Verantwortlichen beim BVB nicht aufgefallen?
Ein Trackback
[…] Im „Hertha-Blog“ schätzt Enno im Piszczek-Abschiedsbeitrag dessen Qualitäten sehr positiv […]